Frauen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Frauen
Frauen aller Stände wurden während der gesamten Epoche des Mittelalters als dem Mann untergeordnet definiert. Dieses Urteil wurde vor allem theologisch, aber auch philosophisch begründet. Die Konsequenzen aus dieser Haltung führten Frauen in vielfältiger Weise in nachteilige Lebenslagen. Innerhalb dieser systematischen Benachteiligung wurde einigen Frauen ein höherer Stellenwert zugeordnet. Dies betraf die weiblichen Angehörigen des Adels wie auch die Frauen, die sich beispielsweise als Äbtissin geistlichen Tätigkeiten widmeten. So genoss etwa die Jungfrau – nach der Märtyrerin – eine so hohe Wertschätzung, wie sie weder von der Ehefrau noch von der Witwe erreicht werden konnte. Der niedrigste Status wurde der ledigen Frau zugewiesen. Nach der Schöpfungslehre wurde Adam von Eva verführt und war damit für den Ausschluss aus dem Paradies verantwortlich, was die Unterordnung der Frau unter den Mann zu belegen schien. Auch viele andere Texte der Bibel unterstrichen diesen Status, während die Jungfrau Maria die heiligste Heilige war und als herausragendes Beispiel der Jungfräulichkeit und er Mutterschaft, unabhängig jedes Widerspruchs, galt. Abgesehen von diesen Rechtfertigungen musste eine Frau aus dem einfachen Volk ihrem Mann den Haushalt schmeißen, die Kinder aufziehen und für das Vieh sorgen, während sie zusätzlich zur Erntezeit auf dem Feld halfen. Auch in Brauereien, Bäckereien und im Textilhandwerk nahmen sie Schlüsselrollen ein, und die Spindel war aus diesem Grund ein Symbol der bäuerlichen Frau. Auch in der Stadt halfen die Frauen bei vielen Handwerken und in Läden und Gasthäusern aus. Die meisten Frauen wurden jung verheiratet und man achtete sehr darauf, dass die Hochzeit den Familien einen Vorteil brachte, vor allem in den Rängen des Adels, wo es so gut wie keine Liebeshochzeiten gab. Die Frauen hatten kaum Gelegenheit, über ihr Leben zu bestimmen (in dieser Hinsicht hatten allerdings auch die Ehemänner wenig Einfluss über ihren Partner zu bestimmen) und waren danach ihrem Ehemann untergeordnet. Selbst Frauen aus einem höheren Stand nahmen nach der Hochzeit den des Ehemannes an, und hatten danach vor allem die Verantwortung über den Haushalt, ob nun den einer Burg oder einer kleinen Hütte. Selbst reiche Frauen hatten neben dem Putzen, Kochen und der Kinderversorgung wenig Freizeit, wobei der Adel sich hin und wieder in religiösen Angelegenheiten, der Jagd, Tanz oder Spielen vergnügen mochte. Dennoch konnten auch Frauen Einfluss erlangen. Als Regenten für abwesende Ehemänner oder minderjährige Söhne hatten sie herrschaftliche Macht in den Reihen des Adels, Witwen konnten Geld, Freiheit und Macht haben und vor allem in Klöstern waren die Äbtissinnen mächtiger Faktor. Da das Gebären von Kindern ohnehin ein riskantes Unterfangen war und Hebammen nicht ausgebildet waren, sondern nur von Erfahrung zehrten, entgingen manche Frauen diesem Risiko durch das ‚nehmen des Schleiers‘, indem sie in ein Kloster gingen und Nonne wurden, wo sie den Übergriffen von Männern und der Gefahr des Kinderkriegen größtenteils entgingen. Es mag aus heutiger Sicht nicht direkt ersichtlich sein, aber hinter den Mauern der Klöster befand man sich an einem sicheren Ort, für den man bereit war, seine Freiheit zu opfern. Quellen: https://www.bl.uk/the-middle-ages/articl...al-society https://www.leben-im-mittelalter.net/ges...rauen.html |
Nach oben