Kreuzzüge | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kreuzzüge
Der Kreuzzug galt als christlicher Heiliger Krieg und die Definition des Heiligen Krieges beruhte auf den Ausführungen des Kirchenlehrers Augustinus, welche seitens er geistlichen und weltlichen Herrscher des Hoch- und Spätmittelalters genutzt wurden, um einen Kreuzzug zu legitimieren. Drei Aspekte mussten vor allem erfüllt werden, um dies zu legitimieren. Unter ihnen der Aspekt, dass nur eine rechtmäßige Autorität einen als gottgefällig geltenden Krieg, wie eben einen Kreuzzug, anordnen konnte, in deren Namen dieser dann geführt wurde. In der Regel zeichnete der Papst verantwortlich für die Anordnung eines solchen Krieges, in manchen Fällen ordnete auch der jeweilige weltliche Herrscher einen Kreuzzug an. Den Kreuzfahrerstaaten wuchs mit Saladin ein gefährlicher Gegner heran, der sich als bedrohlich für ihre Existenz erweisen sollte. Ihm gelang es, den größten Teil der bis dato untereinander zerstrittenen islamischen Herrschaften unter seinem Banner zu vereinen. 1187 wurde das christliche Heer durch Saladin in der Schlacht von Hattin vernichtend geschlagen und noch im selben Jahr eroberten die muslimischen Truppen Jerusalem. Die Vernichtung der christlichen Truppen, der Verlust weiter Teile der Kreuzfahrerstaaten sowie Jerusalems, der heiligen Stätten und Reliquien wirkte wie ein Schock auf den lateinischen Westen. Die Kreuzzugsbewegung erlebte dadurch allerdings einen neuen Aufschwung. Sie erhielt einen solchen Auftrieb, dass in den folgenden hundert Jahren kaum ein Jahr verging, in dem nicht irgendwo im Vorderen Orient, in Europa oder in Kleinasien ein Kreuzzug durchgeführt wurde. Die französischen und englischen Truppen reisten auf dem Seeweg in Richtung Heiliges Land. Der Aufbruch beider Heere hatte sich jedoch aufgrund von Konflikten zwischen beiden Königreichen nach dem Tode des englischen Königs Heinrich II. verzögert. So landete Philipp II. von Frankreich erst im April 1191 vor Akkon, Richard Löwenherz erreichte die Stadt Anfang Juni 1191. Richard hatte seinen Weg nach Palästina kurzerhand unterbrochen, sich überraschend Zypern zugewandt und die Insel erobert. Der Grund für diesen Schritt lag in der Absicht des Königs, die Kreuzfahrer zu befreien, die der byzantinische Machthaber dort gefangen hielt. Die Eroberung brachte Zypern für gut vierhundert Jahre unter lateinische Herrschaft. Wegen der günstigen geografischen Lage der Insel trug dies wesentlich zum Überleben der Kreuzfahrerstaaten im 13. Jahrhundert bei. Christliche Truppen versuchten bereits seit etwa zwei Jahren vergeblich, Akkon einzunehmen. Die Verstärkung der Belagerung durch die ankommenden Kreuzfahrer führte im Juli 1191 zur Eroberung der Stadt. Kurze Zeit danach kehrte Philipp II. nach Frankreich zurück. Bestimmender Faktor für die rasche Rückreise des Monarchen war vermutlich die Rivalität zwischen ihm und Richard Löwenherz. Außerdem zeigten sich Feindseligkeiten zwischen dem englischen und französischen Kontingent, die den gesamten Feldzug prägten. Richard Löwenherz verweilte bis Oktober 1192 im Heiligen Land. Die Notwendigkeit, sich um seine eigene Herrschaft zu Hause zu kümmern, ließ einen weiteren Verbleib nicht zu. Während seines Aufenthalts in den Kreuzfahrerstaaten festigte er jedoch seinen Ruf als hervorragender Ritter. Zwar konnte er Jerusalem nicht für die Christen zurückgewinnen, doch es gelangen ihm einige bedeutende militärische Erfolge. So besiegte er etwa den zuvor als unbesiegbar geltenden Saladin in der Schlacht von Arsuf im September 1191. Ein Jahr später schlossen Richard und Saladin einen auf drei Jahre datierten Waffenstillstand. Durch das Engagement des englischen Königs herrschten die Christen wieder im Küstenbereich von Tyrus bis Jaffa, sodass christliche Pilger ungehinderten Zugang nach Jerusalem hatten. Das Überleben der Kreuzfahrerstaaten war damit zwar nicht gesichert, es wurde jedoch deutlich erleichtert. Quelle |
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