Walter Turcople ist seit zwei Jahren Erzdiakon von Nottingham und hat große Pläne. Als ein ehrgeiziger Mann ist er nicht nur der ranghöchste Angehörige des Klerus in Nottinghamshire und somit eine Respektsperson, sondern auch für Erhalt und Bau der kirchlichen Gebäude zuständig. Während die älteste und größte Kirche in Nottingham, St Mary's Church am Lace Market, durchaus ein anständiges Kirchenhaus ist, bietet eine andere Kirche, St Peter's Church, welche durch ein Feuer zerstört wurde und seit 1180 neu aufgebaut wird, aus seiner Sicht ganz andere Möglichkeiten. Warum sollte man sich mit einem simplen Neuaufbau zufrieden geben, wenn man auch direkt etwas wirklich großes erschaffen kann? Walter ist nicht mehr der Jüngste, möchte aber in die Geschichte eingehen. Und aus diesem Grund soll aus St Peter's ein besonderes Gotteshaus, eine Kathedrale werden, die einer Stadt wie Nottingham gut zu Gesicht stehen würde und eventuell die Archdeaconry aus dem Einflussbereich seines direkten Herren, des Erzbischofs von York, herauslösen könnte. So ein Vorhaben kostet Geld und Zeit, aber der Erzdiakon ist bereit, diese Opfer zu bringen und sein Leben darauf auszurichten. Dass der Erzbischof von York seit letztem Jahr Geoffrey, ein illegitimer Sohn von Heinrich dem II. und Halbbruder von Richard Löwenherz ist, macht die Sache nicht unbedingt leichter.

Walter versteht es, seine Anliegen bei Leuten wie dem Sheriff anzubringen und diese auf seine Seite zu ziehen, dabei greift er zur Not tief in die Trickkiste uns nutzt alle Möglichkeiten, die ihm seine Stellung bietet, ob nun weltlicher oder geistlicher Natur. Er ist rücksichtslos im Verfolgen seiner Ziele und geht entschieden gegen Widerstand vor. St Peter's gehört rechtlich zur Lenton Priory in Nottingham, aber er ist zuversichtlich, dass die Mönche dort seine Pläne eher gutheißen werden.

Dass man im kleinen Dorf Wysall, nur zehn Meilen südlich der Stadt, ebenfalls eine neue, wenn auch bescheidenere, Kirche bauen möchte, macht das gewaltige Unterfangen nicht gerade einfacher, die nötigen Steine und passenden Handwerker sind ohnehin teuer und rar gesäht. Konflikte sind vorprogrammiert, aber man kann dem Schicksal dabei ja auf die Sprünge helfen, nicht wahr?